Zur Eule – Bier im Quartier: Offen für alle! (in der Tradition rheinischer Brauhäuser und englischer Pubs)
- Treffpunktangebot für das Quartier
- Plattform für lokales Engagement
- Haus der Bierkultur
„Offen für alle!“ ist keine Erfindung der Eule, sondern vielmehr Umsetzung von traditioneller Kneipenkultur:
„Das Kölsch ist ‚Treibstoff‘ für Lebensfreude und Unterhaltung, Schmiermittel für funktionierende, gelebte Demokratie – hier kann jeder sagen, was er will, wenn er nicht zu laut wird. Nur hier treffen Eltern noch ihre Kinder, nur hier sitzt der Bauarbeiter neben dem Bänker und der Fräser neben dem Finanzhai, der Künstler neben dem Küster und der Direktor neben dem Dentisten, der Steuerberater neben dem Studenten und der Politiker neben der Politesse. Die vielen hundert Kneipen und die traditionellen Kölschen Brauhäuser sind gesellschaftliche Brennpunkte, wo im Zeitalter ständiger audiovisueller Reiz-Überflutung der Medien noch echte menschliche Kommunikation möglich ist. Hier endlich kommt der sozio-kulturelle Beitrag des Kölsch-Bieres zum Tragen, hier manifestiert sich die ‚klassenlose Brauhaus-Gesellschaft‘“. (aus Franz Ludwig Mathar: „Die klassenlose Brauhausgesellschaft“ auf www.koelner-brauerei-verband.de)
„Renowned the world over, the great British pub is not just a place to drink beer, wine, cider or even something a little bit stronger. It is also a unique social centre, very often the focus of community life in villages, towns and cities throughout the length and breadth of the country. … In today’s ‘open-plan’ society such walls have been removed, and now anyone and everyone is welcome in the great British pub.” (aus Ben Johnson: “The Great British Pub” auf www.historic-uk.com)
“Offen für alle!” soll auch einen Rahmen schaffen für Gespräche zwischen Menschen, die „in ganz unterschiedlichen Lebenswelten und Meinungsspektren unterwegs sind“(1).
Wie viele andere stellt auch unser Bundespräsident die „Frage ob wir uns in unseren Echokammern verschanzen wollen, in Filterblasen, nur noch mit Gleichgesinnten kommunizieren, ob wir uns von Algorithmen am liebsten die eigene Meinung bestätigen lassen – oder ob es uns gelingt, den Dialog zu führen über Trennendes hinweg.“(2)
Mit „Offen für alle!“ greifen wir „einen Aspekt dieser Entwicklung auf: Die wachsende Feindseligkeit zwischen den Lagern – eine Unversöhnlichkeit, die immer mehr zur Sprachlosigkeit wird, bis hin zur offensiven Kommunikationsverweigerung. Natürlich, Kommunikation mit Andersdenkenden ist anstrengend. Aber ihre Verweigerung ist das Ende der Kompromissfähigkeit. Die einen sagen: ‚Mit denen rede ich doch nicht, da halte ich maximalen Abstand – das ist schließlich ein Zeichen.‘ Die anderen fühlen sich bestärkt in ihrer Opferrolle, gern mit dem vermeintlich unschuldigen Satz: ‚Das wird man doch mal sagen dürfen.‘“(3)
Es geht uns dabei „um das historisch gewachsene Bewusstsein, dass jeder, so anders er auch sein oder denken mag, zunächst einmal ein legitimer Gesprächspartner und ein Gegenüber ist, den es zu respektieren gilt.“(4) (Zitate (1) bis (4) aus der Rede des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier bei bei der Dialogveranstaltung „Deutschland spricht“ von ZEIT online am 23. September 2018 in Berlin.)
Vorbild für die Eule ist der Third Place, den der amerikanische Soziologe Ray Oldenburg (Ray Oldenburg: The Great Good Place, New York: Paragon House, 1989) als wichtig für die Zivilgesellschaft, die Demokratie, das bürgerschaftliche Engagement und die Schaffung einer Ortsverbundenheit ansieht. Das Konzept des Third Place finde ich im englischsprachigen wikipedia-Artikel ganz gut beschrieben.
Einzugsbereiche für die verschiedenen Aspekte der Eule: